Zusammen-leben

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Bergisch Gladbach | 06.09.2021

Die Aktion Neue Nachbarn ist eine Initiative der Katholischen Kirche im Erzbistum Köln, die verschiedene Integrationshilfen für geflüchtete Menschen organisiert. Wie ergeht es ihnen am neuen Lebensort? Wie werden sie wahrgenommen, wie schauen sie auf sich selbst? Interessante Einblicke gaben die Erzählungen der Autorin Asal Dardan. 1978 in Teheran geboren, ist sie als Kind iranischer Eltern in Deutschland aufgewachsen. Auf Einladung von Gabriele Atug-Schmitz, der Integrationsbeauftragten der Aktion Neue Nachbarn im Kreisdekanat Rheinisch-Bergischer Kreis, kam Dardan zu einer Lesung nach Bergisch Gladbach. Die Autorin studierte Kulturwissenschaft in Hildesheim und Nahoststudien in Lund. Als freie Autorin schreibt sie u. a. für Zeit Online, FAZ und Berliner Zeitung. Dardan wurde für ihren Text »Neue Jahre« mit dem Caroline-Schlegel-Preis für Essayistik ausgezeichnet. Ihr aktuelles Buch »Betrachtungen einer Barbarin« wurde für den deutschen Sachbuchpreis 2021 nominiert. Sie erzählt von Brüchen und Gegensätzen, von Verdrängung und einer Fixierung auf die Herkunft von Menschen. Sprachlich brillant und scharfsinnig gelingt es Dardan, den einen oder anderen Bogen von ihrer persönlichen Erfahrung zu den großen Fragen des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft zu schlagen.

Begleitet wurde die interessante Lesung im Pfarrsaal von einer Wanderausstellung im Foyer des Laurentiushauses.  Der Tag der Lesung war zugleich Startpunkt der »Wanderausstellung An(ge)kommen. Augenblicke. Begegnungen. Geschichten«. Die Ausstellung des Forums der Kulturen Stuttgart informierte über differente Fluchtgeschichten: ältere Menschen, die im Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden, Geflüchtete, die schon mehr als zehn Jahre in Deutschland leben und Neuankömmlinge der letzten Jahre. Verschiedene Schicksale, Gesichter und Stimmen wurden in einer eindrucksvollen Zusammenstellung wahrnehmbar.